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Gedanken drehen sich im Kreise.

Ich sehe meine Umwelt kaum.

Gehetzt in unsteter Weise,

fällt mein Blick auf einen Baum.

Efeublatt Min U

Sein dicker Stamm legt sich in Falten.

Zeugt von Verlässlichkeit und Kraft.

Doch sind’s die Wurzeln die ihn halten,

allein hätt er es nie geschafft.

Efeublatt Min U

Und alle grünen Blätter tanzen

scheinbar spielerisch im Wind.

Doch sie sind ein Teil des Ganzen,

bis sie im Herbst vergangen sind.

Efeublatt Min U

Ich möchte seiner Stimme lauschen,

wenn er erzählt von Sturm und Wind,

dem Ächzen du dem Blätterrauschen,

den Vögeln, die dort heimisch sind.

 

  Efeublatt Min U

Im Winter mit den kahlen Zweigen,

im Frühling dann der Blütentraum.

Er wird sich mir stets anders zeigen

und bleibt doch stets derselbe Baum.

Efeublatt Min U

Sinnend schau ich auf zur Krone,

denke und erkenne dann:

Ein Ganzes ist ganz zweifelsohne

mehr, als das Auge fassen kann.

Efeublatt Min U

Drum will ich nicht die Zeit verschwenden,

mit Dingen die das Sein verwehrt.

Ich möcht dem Leben mich zu wenden

und erfassen, was die Seele nährt.

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~ frei interpretiert vom unbekannten Verfasser ~